Analyse zum Film



Analyse zum Film

Dramaturgie

In Bambi wurde bewusst nicht auf eine durchgehende Filmhandlung und ein vorbestimmtes Ziel für die Hauptperson Bambi gesetzt wie es sonst in anderen Filmen üblich war.
In der Literaturvorlage von Felix Salten besteht auch wie im Film es vielmehr aus einer Reihe von kleinen und großen Ereignissen, die dem jungen Hirsch von Geburt an über seine Jugendjahre widerfahren.
Im Fim wird nur aus der Sicht des Tieres erzählt.
Außerdem gibt es keinen exakten zeitlich definierten Ablauf in, Wochen, Monaten oder Jahren, denn es werden menschlichen Maßstäben absichtlich gemieden. Vielmehr sind es die Übergänge der wechselnden Jahreszeiten für den Geschichtlicheneinfluss. Ein gutes Beispiel dafür ist in der Herbstszene/Winterszene, wo sich die Farbgebung des Films von Grün über Goldgelb und fallendes Blätter langsam in kalte, winterliche Weißtöne ändert.

Wie es sonst üblich für einen "Cartoon" mit der typischen Übtreibung oder der Unmöglichkeit wurde ebenfalls in Bambi dies alles vermieden, denn der Hauptschwerpunkt war auf eine realistische, wenn auch poetische, Darstellung der Tierwelt und der Geschichte gelegt. Dazu äußerte sich der Filmhistoriker John Culhane:

“The power of it was that is was real. It was there. You could walk into it and live with those animals. If there had ever been the question in the audience’s mind as to whether the forest and this creatures were true, the hunter’s hounds could never have chased Faline, Bambi’s mother could never have been shot, an Man could not have been the predator that he was.”

„Die Kraft des Filmes liegt in seiner Realität. Es ist wirklich! Man kann hineingehen und mit diesen Tieren leben. Wenn jemals im Kinopublikum die Frage aufgekeimt wäre, ob die Tiere oder der Wald echt sind, hätten die Hunde niemals Feline jagen können, Bambis Mutter hätte nicht erschossen werden können und die Menschen hätten niemals die Bedrohung sein können, die sie sind.“

John Culhane

Die anfängliche heile Welt des jungen Bambi in seiner Kinderzeit wird zerstört, als er seine Mutter an die Jäger verliert.

Dies ist der Wendepunkt des Filmes, die sorglose, unschuldige Zeit der Kindheit ist vorbei.
Dort arbeiteten die Macher mit indirekten Gestaltungsmitteln, denn sie wollten das junge Publikum unterbewusst ansprechen.
Zum Einsatz kommt die Off-Camera-Technik. Ursprünglich gedacht war es, dass die Jäger sowie die tote Mutter eingeblendet werden sollte. Durch diesen Effekt des nicht Einblendens der eben genannten Punkte wurden besonders Kinder gezielt angesprochen.
Dies war ein Grund, warum sich diese Szene bei vielen jungen Kinogänger als früher ,,Kinderschock“ eingeprägt hat.

“Snow White and the seven Dwarfs is pure fairy tale and Pinocchio is a story of dreams come true. Only in Bambi the tears linger. In spite of humor, beauty and charm, even a lifetime does not diminish the memory of the shot that killed Bambi’s mother and the anguish felt for the lonely little deer. Love’s first kiss or the wave of a Blue Fairy’s wand could not undo this terrible moment. It’s reality and truth were the story’s strength and the prime ingredient in making Bambi such a different picture.”

„Schneewittchen und die sieben Zwerge war ein Märchenfilm und Pinocchio ein Film über Träume, die wahr werden. Nur in Bambi blieben die Tränen unvergessen. Trotz viel Humor, Schönheit und Verzauberung kann auch eine ganze Lebenszeit die Erinnerung an den Schuss nicht auslöschen, der Bambis Mutter tötete und das Gefühl der Qual, das wir mit den einsamen, kleinen Hirsch teilten. Weder der erste Kuss der Liebe noch der Zauberstab einer Blauen Fee machte diesen schrecklichen Moment ungeschehen. Realität und Wahrhaftigkeit sind die Stärken der Story und der Hauptgrund, warum Bambi ein so anderer Film wurde.“

Ollie Johnston und Frank Thomas

Menschen sind im Film nie zusehen, ihre Anwesenheit und das Wirken von ihrer Seite her, wird den Zuschauern nur durch drohende Farbgebung, Musik, warnend rufende Krähenschwärme, Schüsse und fliehenende Tiere geprägt.

Visueller Stil

Bambi ist bis heute ein Meilenstein der Trickfilmtechnik und war Walt Disneys persönlicher Lieblingsfilm.
Um genauer die einzelnen Bewegungen und das Verhalten der Tiere zu studieren und der bisherige, relativ einfache Cartoon-Stil früher Tiere in Filmen (z.B. Schneewittchen und die sieben Zwerge) zu verdrängen , um den Film lebensechter Darzustellen, aber ohne den Zeichentrick-Charakter zu zerstören, wurde während der Dreharbeiten ein kleiner Zoo aus dem Studio mit Kaninchen, Stinktieren, Weißwedelhirschen und -kälber etc.
Denn sie sollten nicht, wie Disney erklärte:,, wie Menschen in Hirsch-Kostümen wirken".
Besonder wichtig war deshalb die Studien von Tieren und Menschenkindern.
Das Verhalten, die Bewegung und das körperliche Aussehen der Zeichentrick-Hirsche entsprechen exakt ihren realen Vorbildern. Es wurden tausende von Roh-Animationen, Studienzeichnungen und Modellen über Bewegung, Skelettaufbau, Muskeln etc. von realen Tieren angefertigt. Dazu noch Gesichtsausdrücke und Mimiken von kleinen Kindern die auftreten könnten um den Film glaubhaft realistisch und lebendig darzustellen, ohne jeglichen Verlust an arttypische Tier-Attribute.

Umfangreiche Recherchen in der freien Natur waren ebenfalls nötig um den Hintergrund lebendig wirken zu lassen.
Der Fotograf Maurice Day hatte den Auftrag Bilder von den Wäldern Amerikas zu machen.
Herraus kam dabei , dass er über Monate tausende von Bildern der Jahreszeiten und und jeglicher Wetterzlagen hatte.
Sie zeigten z.B. Bäume, Gräser, Licht, Morgentau, Mondlicht, Nebel, Schnee, Flüsse, Regen usw.
Jedoch kam durch diese Fotos ein Problem dem Team auf: Wie sollten sie die unzähligen Details wie Zweige, Grashalme und die millionen Blätter zeichnen?


 (Hintergründe)

Es wäre eine Arbeit geworden , die durch die menge an Details kaum zu bewältigen wäre, aber auch die Hauptpcharaktere, die Tiere, hätten durch diesenen detaillierten Hintergrund unzureichend abgehoben.

Tyrus Wong (Künstler aus China) brachte schließlich die Lösung für das Problem, er arbeitet als einfacher Zwischenzeichner bei Disney.
Tyrus Wong zeigte dem Bambi-Team ein paar seiner Probezeichnungen und wurde sofort aufgenommen.
Seine Idee war es wo vorher unzählige Details sichtbar waren, deutet Wong dies in seinen Ölgemälden nur an.
Merere Farben nutzte er um das Licht und die Stimmungen in einem Wald zu zeigen, jedoch wichtige Bildauschnitte griff er detailliert auf eine Darstellung zurück.
Die Naturgetreue Darstellung westlicher Impressionismus und traditioneller chinesischer Malkunst waren plötzlich die Hintergründe des Films, dadurch erreichte der Hintergrund aus Wald und Natur eine eigende Persönlichkeit.

Noch interessant zu erwähnen ist eine andere Besonderheit die im Film eine expressionistische , visuelle Abstraktion zeigt in einigen Szenen.
Zu sehen ist dies z.B. wenn Bambis Vater auftritt und die Hirsche auf der Wiese vor den Menschen warnt, dabei verschiebt sich die Farbgebung stark: Der Himmel wird schmutzig Grau, die vorher grüne Wiese ein bedrohliches, fahl leuchtendes Gelb. Es liegt eine noch nicht greifbare Gefahr in der Luft.

Bis auf die Hauptcharaktere werden alle fliehende Tiere scherenschnittartig und einfarbig/gelb.
Als Bambi, seine Mutter und sein Vater fliehen laufen sie einem hellen Lichtkeil, der wie ein Suchscheinwerfer sie erfasst, bis die schützende Dickicht erreicht ist.

 
(links: Der Lichkeil der wie ein Suchscheinwerfer wirkt , rechts: Bambi als Hauptperson erkennt man detailliert die andere flüchtenden Tiere einfarbig)

Ein weiteres Beispiel ist , als sich Bambi in Feline verliebt. Bei dem Kuss von Feline verwandeln sich alle vorher dagewesenen Bäume und Büsche in Wolken wo die beiden verliebten ihren Liebestanz aufführen, solange bis Ronno, Bambis Mebenbuhler, auftaucht.
Schlagartig verändert sich das Bild,  bei dem Kampf zwischen den beiden entsteht eine weitere - extremste - Abstraktion, der Hintergrund wird immer undeutlicher und in bedrohlichen dunklen, monochromen Farben dargestellt. Am Ende löste es sich in große rote und schwarze, abstrakte Bildteile auf, vor denen die Kämpfer dunkel, oft scherenschnittartig schwarz und umgeben von hellen Lichtsäumen, kämpfen. Wird Ronno vertrieben und Bambi gewinnt, kehr eine normal Darstellung zurück und die einst vorher bedrohlichen abstrakten rot- schwarzen Hintergründe gehen in den goldgelben Sonnenuntergang über.



( o. Links: Der Liebestanz der frisch verliebten und die Wolken, o. Rechts: Der Kampf, abstrakte Farben die bedrohlich wirken,
u. Links: Ende des Kampfes, Die Farben gehen in den goldgelben Sonnenuntergang über)





 
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